Zurück auf Wolke 7 – oder wo bleibt Platz für die Liebe?

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Zurück auf Wolke 7: Ein Ort, an dem du die rosarote Brille auf hast und alles einfach nur zuckersüß ist. Doch wie kommt man wieder dorthin? Insbesondere wenn der Stress des Alltags die rosarote Brille längst verkratzt hat?

Mir ist in den letzten Jahren etwas aufgefallen: Sei es in privaten Gesprächen oder in den sozialen Medien – die Liebe und Partnerschaft spielt nur eine klitzekleine Rolle.
Man tauscht sich wie selbstverständlich über Beruf und Karriere oder über das Wohlbefinden der Kinder aus, doch wie es in der Beziehung läuft, bleibt Tabu.

Deine Lesezeit: 7 Minuten

Oftmals wird erst wieder über die eigene Beziehung geredet, wenn es so richtig schlecht läuft. Dann wird gemeckert und geschimpft – natürlich immer über den fiesen und gemeinen Partner. Aber wieso kann man sich nicht auch über glückliche Beziehungen unterhalten?

Die Liebe möchte gepflegt werden:

Stell‘ dir ein Blümchen vor – oder nein, noch besser eine Monstera (diese unwahrscheinlich hippe Plfanze, die nun jeder in der Wohnung stehen hat). Also diese Monstera muss gegossen werden, braucht ab- und zu mal eine Portion Dünger und mag es nicht zu hell und nicht zu dunkel. Zum Glück gibt es viele begeisterte Pflanzen-Muttis und Papis, die auf allen Kanälen Tipps für die richtige Erde geben, wie man Ableger zieht und was man macht, wenn die Pflanze mal krank ist.

Der Liebe Raum geben

Genauso einen Austausch unter begeisterten „Liebenden“ scheint es nicht zu geben. Entweder man greift zum theoretischen Beziehungsratgeber oder geht direkt zum Therapeuten. Aber wo ist der Erfahrungsaustausch aus der Praxis? Ohne große Theorien, sondern einfach mal hier und da ein kleiner Tipp oder positive Anekdote aus der eigenen Partnerschaft.

Zitat Goethe

Dutzende Instagramkanäle zeigen den Weg zur Selbstoptimierung oder der perfekten Kindererziehung, scheinbar ganz selbstverständlich läuft die Liebe im Hintergrund einfach mit. Eine große Rolle spielt sie aber nicht, der Partner ist ja immer da – wo sollte er auch sonst sein…

In einer Zeit, wo es vielmehr um die persönliche Glückseligkeit, die Erfüllung in Form einer Karriere oder der Gründung einer eigenen Familie geht, bleibt die Liebe oftmals auf der Strecke. Zuzugeben, dass es einfach nicht mehr so bleibt oft nur der Gang zum Paartherapeuten. Dabei gibt es so viele Dinge, die man vorher schon für die eigene Partnerschaft tun kann.

Doch was ist, wenn die Liebe plötzlich auf der Strecke bleibt?

Zurück auf Wolke 7 und der gleichnamige Feed bei Instagram ist mir daher direkt positiv aufgefallen. Hier gibt Niklas Löwenstein, Gründer und Autor von „Zurück auf Wolke 7“, Tipps und Inspirationen um die eigene Beziehung liebevoller zu gestalten.
Im Vergleich zu einer Fülle von anderen Profilen, die Anleitungen zur Achtsamkeit, gesünderen Ernährung oder besseren Kindererziehung bereithalten, geht es hier nur um die Liebe.

Doch diese Seite ist nicht alles, was Niklas für Pärchen bereithält: Zurück auf Wolke 7 ist nämlich noch viel mehr: Ein Beziehungsratgeber und Journal in Form eines wunderschönen Buchs.

Zurück auf Wolke 7: Der Blick in das Buch

Für alle Freunde der Ästhetik: Dieses Buch wird dich begeistern, so viel sei schon mal verraten. Doch, wie immer im Leben, es sind die inneren Werte die zählen.
Denn das Buch soll Paaren dabei helfen innerhalb von 12 Wochen – und mit nur 5 Minuten am Tag – die Beziehung wieder aufblühen zu lassen.

Der Anfang einer glücklicheren Beziehung?

In der Einleitung wird erstmal viel über die Verwendung des Buches erklärt, Zitate großer Denker unterstützen dabei die Tipps und Ratschläge rund um eine glückliche Beziehung. Auch hier fällen die schöne Gestaltung und die interaktiven Elemente angenehm auf. Es handelt sich keineswegs um ein Buch im klassischen Sinne, vielmehr wird bereits in der Einleitung zum Selbstgestalten und Reflektieren eingeladen.

Die tägliche Beschäftigung mit der Liebe

Der zweite Teil besteht aus einem Art Tagebuch, in dem täglich die gleichen Fragen beantwortet werden. Anders als bei ähnlichen Dankbarkeits-Tagebüchern, die sich um die eigene Person drehen, liegt hier der Fokus größtenteils beim Partner. Nach jeder absolvierten Woche, warten die sogenannten „Wochenfragen“: Hier werden jedesmal einige unterschiedliche Fragen gestellt, die den Blick auf die positiven Ressourcen der Partnerschaft lenken sollen.
Möchten, im besten Falle, beide Partner an der Beziehung arbeiten, macht es Sinn, dass jeder sein eigenes Buch benutzt. So kann nicht vom anderen „abgeschrieben“ werden und das Programm ganz unabhängig voneinander bearbeitet werden.

Es heißt also: Dran bleiben!

Insbesondere wenn die Partnerschaft schon lange nur noch „so nebenbei“ läuft, wird es am Anfang sicherlich schwer fallen, täglich fünf Minuten aufzuwenden und immer wieder zu reflektieren, was einem beispielsweise positiv an seinem Partner aufgefallen ist.

Der Autor und Gründer von Zurück auf Wolke 7 hat sich glücklicherweise bereit erklärt, einige Fragen zu sich und seiner Idee zu beantworten. An dieser Stelle ein großes Dankeschön lieber Niklas Löwenstein.

Über das interaktive Liebes-Tagebuch „Zurück auf Wolke 7“

Das Buch und alle Inspirationen rund um Zurück auf Wolke 7, richten sich an Paare, die ihre Liebe im Alltag “verloren” haben. Ging es dir genauso oder wieso kamst auf die Idee?

Ja, das Buch war das Ergebnis meines Versuchs, meine eigene Beziehung wieder in den Griff zu bekommen. Ich habe damals sehr viel gearbeitet und war 3 Tage die Woche gar nicht zu Hause. Und meine Frau hatte unsere 2 Kinder und ist noch Selbstständig. Das hat einfach zu jede menge Spannungen geführt und wir waren auf einem sehr gefährlichen Weg. Irgendwann habe ich dann für mich entschieden, dass ich etwas tun muss und habe angefangen alles, was ich in die Finger bekommen konnte zum Thema zu lesen. Das war auch interessant und ich hab immer mehr verstanden, aber irgendwie wurde unsere Beziehung trotzdem nicht so richtig besser.

Irgendwann ging mir dann ein Licht auf, denn das schwierige in einer g ist eben nicht zu wissen, was man tun müsste, sondern dafür zu sorgen, dass man das auch wirklich tut. Und da habe ich dieses Journal entwickelt. Zuerst nur für uns. Als es funktionierte, wollten es auch immer mehr von unseren Freunden probieren und das hat mich dann dazu gebracht, es richtig zu designen und im Eigenverlag zu veröffentlichen.

Der lange Titel deines Buches heißt: “Zurück auf Wolke Sieben – ein Beziehungsratgeber für Eltern der wirklich etwas ändert” Richtet sich das Buch also nur an Eltern?

Die Einleitung ist aus meiner Perspektive geschrieben. Eltern – grade von jungen Kindern – durchleben alle eine recht ähnliche Zeit. Von daher werden sich Eltern sicher in der Einleitung besser abgeholt fühlen. Dazu bekomme ich immer wieder extrem positive Mails und Nachrichten. Aber der eigentliche Inhalt des Buches. Also die Übungen und der Tagebuch-Teil, funktionieren völlig unabhängig davon, ob man Kinder hat oder nicht. Am Ende geht es darum, dafür zu sorgen, eine schönere Beziehung zu führen und ich denke, dass ist für jede Beziehung sinnvoll.

Was ändert sich deiner Meinung nach an einer Beziehung, sobald man nicht mehr nur Paar, sondern auch Eltern ist?

Puh, ich habe ein ganzes kostenloses Webinar zu dem Thema (Das After Kids Dilemma), wo ich das in einer ganzen Stunde sehr genau erkläre. Zusammengefasst haben wir im Laufe unserer Beziehung bestimmte „Beziehungsgewohnheiten“ aufgebaut. Und wenn wir Kinder bekommen, ändert sich unser ganzes Leben.

Wenn wir in dieser Situation nicht aufpassen bauen wir im Anschluß unterbewusst schlechte Beziehungsgewohnheiten auf und das sorgt dafür, dass unser Unterbewusstsein von da an – ganz ohne böse Absicht – ständig unsere Beziehung sabotiert. Man kann da wirklich gut etwas gegen unternehmen, aber das ganze ist leider ein wenig zu komplex für eine kurze Antwort.

Nun beschäftigst du dich also beruflich mit der Liebe und bist Beziehungsberater. Wie war dein Weg dorthin? War es “learning by doing” oder eine klassische Ausbildung?

Irgendwie hat mich das Thema schon immer begleitet. Meine Mutter ist Psychotherapeutin und ich wollte nach der Schule eigentlich Psychologie studieren. Dafür habe ich dann erst einmal meinen Zivi in einer geschlossenen Psychatrie gemacht. Dabei habe ich aber dann erst einmal festgestellt, dass auch wenn mir die Zeit wirklich Spaß gemacht hat, es nicht das wäre, womit ich mein Leben verbringen wollte. Im Anschluß hat es mich dann über einige Stationen in die Produktentwicklung von Digitalen Produkten verschlagen, aber die wie Menschen eigentlich ticken und warum sie sich so verhalten, wie sie es tun, wurde in dieser Zeit mein Schwerpunkt.

Am Ende tun wir den absoluten Großteil dessen was wir tun, aufgrund von Gewohnheiten und ich habe mich seit Jahren sehr intensiv damit beschäftigt. Je besser man das versteht, desto besser kann man Produkte entwickeln, die Leuten wirklich helfen und die auch gerne benutzt werden. Und als ich mich dann extrem intensiv mit meiner Beziehung und Beziehungen im Allgemeinen beschäftigt habe, wurde mir immer klarer, dass all die Theorien in der Beziehungsforschung diesen Bereich praktisch ausklammern.

 Es gibt überall ganz viele tolle Ratschläge, aber nirgendwo bekommt man wirklich gezeigt, wie man die denn auch in sein Leben integriert. Wie man es schafft, dass man nicht nur ein paar Tage netter zum Partner ist – und dann wieder in alte Muster verfällt, sondern wie man sein verhalten tatsächlich ändern kann. Mich damit zu beschäftigen und Paaren zu zeigen, wie sie das machen können wurde erst zu meinem Hobby und irgendwann dann zu einer Lebensaufgabe.

Bei der Recherche nach “Zurück auf Wolke 7” findet man durchweg positives Kundenfeedback. Was ist es für ein Gefühl, Paaren bei der Beziehungsrettung zu helfen?

Wenn ich in einer Rezension oder einer Email lese, dass das was ich zeige Paaren geholfen hat, ist das jedes mal ein unglaublich gutes Gefühl. Ich bin selbst Scheidungskind und wenn ich dem Feedback das ich so bekomme glauben kann, habe ich schon einigen Paaren helfen können, dass sie sich trotz massiven Schwierigkeiten wieder zusammengerauft haben und wieder eine richtig tolle Beziehung führen. Und wenn ich mir vorstelle, dass meine Arbeit dazu führt, dass Kinder in einer glücklichen Familie aufwachsen können, anstatt den ganzen Mist mitzumachen, der mit einer Scheidung einher geht, dann fühle ich mich einfach glücklich. So macht es jeden Morgen Spaß an die Arbeit zu gehen.

Hast du einen ultimativen Geheimtipp, der ganz easy und für jedes Paar umzusetzen ist?

Ja, nicht nach ultimativen Geheimtipps suchen. Es gibt nicht den einen Tipp, der deine Beziehung verändert, denn eine Partnerschaft wird jeden Tag durch die vielen kleinen Interaktionen mit dem Partner entweder ein kleines Stücken besser oder schwieriger. 

Der beste Tipp ist glaube ich, dass Liebe immer zwei Seiten hat. Wie sehr du dich von deinem Partner geliebt fühlst und wie sehr du dafür sorgst, dass sich dein Partner von dir geliebt fühlt. Solange man sich passiv auf den ersten Teil fokussiert und sich damit beschäftigt, wie wenig man sich von seinem Partner eigentlich geliebt fühlt, sind die Aussichten für Veränderungen in der eigenen Beziehung nicht so rosig. Wenn beide Partner das aber verstehen und beide sich auf den zweiten Teil konzentrieren, dann wird die Beziehung auch gelingen. Und wenn jemand von deinen Lesern wissen möchte, wie genau man das wohl machen könnte, hätte ich die ein oder andere Buchempfehlung 😉

Auf lovomi.de* findest du mehr zu Niklas Löwenstein und seiner Arbeit.
Das passende Instagramprofil*hält regelmäßige Anregungen, Projekte und Challenges bereit.


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