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Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass das Leben, welches die meisten von uns führen, für unser „Steinzeit-Ich“, das ja noch in jedem von uns steckt, nicht das beste ist?
Wir schauen ständig auf das Handy, sei es nur um auf die Uhr zu schauen [jaaaa…] oder um die neusten Nachrichten zu checken. Sitzen wir an der Bushaltestelle und müssen länger als fünf Sekunden warten, wird das Handy gezückt. Man könnte ja mal nach dem Fahrplan schauen [Ach, der hängt neben mir? Na sowas…] oder mal wieder Facebook öffnen.
Dabei brauchen wir kurze Pausen, um auch einfach mal ein paar Löcher in die Luft zu gucken. Achtsamkeit für Anfänger.
Zeitvertreib früher und heute
Wenn du darauf achtest, wird es dir auffallen: Egal wo, selbst im Restaurant oder im Park, viele Menschen schauen mindestens einmal in der Stunde auf ihr Handy. Die meisten halten es aber ununterbrochen in der Hand, zumindest an Orten, an denen man vermeintlich nichts zu tun hat. Zum Beispiel in der Bahn oder alleine im Café.
Dabei muss man nur ein paar Jahrzehnte zurückreisen: Noch vor zwanzig Jahren hatten nur die wenigsten ein mobiles Telefon, ganz davon abgesehen, dass man früher damit auch nur telefonieren konnte – also kein wirklich interessanter Zeitvertreib.
Bloss keine Langeweile!
Dass es wichtig für uns ist, auch mal Ruhepausen einzulegen und genau diese Momente, in denen man mal gar nichts zu tun hat, kurz zu genießen, vergessen wir gerne. Bloß keine Langeweile oder Leerlauf – ich gebe es zu: Nicht mal fünf Minuten kann ich still dasitzen, wenn ich keine „Aufgabe“ oder Beschäftigung habe.
Seitdem ich mehr darauf achte, etwas bewusster oder achtsamer zu leben, versuche ich es mir anzugewöhnen, mich auf meine Hauptbeschäftigung zu konzentrieren.
Den ganzen Tag die kleinen Lücken genießen
Sitze ich also zum Beispiel alleine vor meinem Frühstück, schalte ich nicht zuerst den Laptop an und greife auch nicht zum Handy. Ich schaue mir lieber mein Essen ganz genau an und erfreue mich an dem guten Geschmack. Manchmal komme ich mir dabei etwas alleine und sogar komisch vor, dabei sollte es eigentlich eher umgekehrt sein. Am Tisch sollte das Handy nichts zu suchen zu haben – weder allein, noch in Gesellschaft.
Wirklich erholsame Pausen während der Arbeit
Wenn ich während der Arbeitszeit etwas müde bin, war das Handy für mich eine vermeintlich entspannende Beschäftigung. In den Momenten, in denen ich unkonzentriert werde und eine kurze Ablenkung von der Arbeit brauche, schaute ich lieber in den nächsten Bildschirm, anstatt einfach mal den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.
Dabei reicht es völlig, bis zur entferntesten Wand zu schauen, es muss nicht immer der Blick über weite Ländereien sein. Aber du tust dir und deinen Augen etwas Gutes, wenn du einfach mal versuchst, ein bisschen in der Gegend herumzuschauen.
Noch besser wäre es, wenn du sogar aufstehst und dich für ein paar Sekunden etwas bewegst [vorausgesetzt du gehst einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit nach].
Du wirst sehen, dass diese neue Mini-Erholung zwischendurch viel nachhaltiger ist als das hektische Prüfen aller News auf dem Handy.
Ein entspannter Morgen und ein ruhiger Abend
Besonders morgens solltest du nicht direkt zum Handy greifen, sondern dir ein paar Sekunden oder Minuten Zeit lassen, um in Ruhe wach zu werden. Ein guter Tipp dafür ist der altmodische „analoge“ Wecker. So wirst du zwar vielleicht nicht so melodisch geweckt, dafür verführt er dich aber auch nicht als allererste Handlung in einen Bildschirm starren zu müssen.
Um abends zu entspannen, reicht es eigentlich sich ins Bett zu legen, an die Decke zu schauen und einfach nichts zu tun. Wenn du dafür – wie ich – nicht der Typ bist, kann ich dir empfehlen, Hörbücher, Podcasts oder das gute alte Buch auszuprobieren. So kannst du in eine viel tiefere Entspannung kommen, als wenn du deinen Melatoninspiegel durch die Strahlungen des Bildschirms durcheinander bringst.
Bei Podcasts oder Hörbüchern ist es daher wichtig, dass du dein Handy auf Flugmodus schaltest und es wirklich nur zum Hören benutzt – Finger weg vom Bildschirm!
Achtsamkeit
Achte daher das nächste Mal, wenn du den Impuls bekommst dich abzulenken, auf diesen Moment. Lücken sind wichtig und gut – und sollten nicht immer direkt mit Beschäftigung und Ablenkung gefüllt werden.
Frage dich lieber: „Wie geht es mir gerade? Fühle ich mich gut oder gestresst?“ Höre in dich rein, nutze die Zeit um einfach mal bewusst in den Bauch zu atmen.
Wenn dir das zu viel ist, kannst du auch einfach mal ganz bewusst dein Umfeld beobachten, bestimmt fällt dir etwas auf, dass dich für ein paar Minuten [oder auch nur Sekunden] auch fesseln kann.
Also: Mut zur Lücke – sie tut dir und deinem Geist extrem gut!
Photo von Amy Treasure auf Unsplash
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