Katja von Veganliebe

Katja von Veganliebe – mit Erfolg seinen Traum leben

 

Deine Lesezeit: 9 Minuten

Katja, Gründerin des Onlinemagazins „Veganliebe“ hat das geschafft, wovon viele träumen: Ganz frei zu sein. Dort zu leben, wo es einem am Besten gefällt. Nicht, weil man dort Verpflichtungen hat, sondern weil es die aktuelle Heimat der Herzens ist.

Diesen Schritt wagen immer mehr Menschen, vielleicht auch weil es durch die digitale Welt so einfach ist, wie noch nie. Ob als Freelancer oder mit einem Online-Business, der feste Schreibtischplatz „auf Arbeit“ ist passé.

berufe ändern sich

Vielleicht lässt sich allgemein sagen, dass es immer weniger dieser Berufe gibt. Berufe in denen man sein Leben lang immer genau das gleiche arbeitet, vielleicht sogar immer im gleichen Betrieb – hoffend auf die baldige Rente, um sich dann endlich ein paar Träume erfüllen zu können.

Mein Opa übergab mir kürzlich seinen alten Aktenkoffer. Feierlich erklärte er, dass es sein Lieblingsköfferchen ist – und dass er sich freuen würde, wenn ich ihn irgendwann auch mal „mit auf Arbeit“ nehmen würde: „Also wenn du mal eine Arbeit gefunden hast…“ Ehrlich gesagt musste ich kurz schlucken, schließlich war ich zu dem Zeitpunkt schon Ende zwanzig und verdiente seit einigen Jahren mein eigenes Geld – auch ohne angestellt zu sein.

überall und jederzeit

Auch wenn es mein Opa wahrscheinlich nicht verstehen würde: Arbeiten kann man in unserer heutigen Zeit überall und jederzeit. Mein Interviewgast Katja ist der beste Beweis, wie man mit Passion und Ehrgeiz tolle Projekte umsetzen und gleichzeitig in einer paradiesischen Umgebung leben kann.

Ich durfte ihr Fragen rund um ihre Arbeit, ihr Leben und ihre Visionen stellen!

Liebe Katja, wie geht es dir?

Bestens, danke! Die letzten Tage waren etwas stressig, aber ich freue mich, endlich mit dir dieses tolle Interview führen zu dürfen und dir und deinen Lesern ein paar Einblicke in mein Leben zu geben.

Darf ich dich fragen, was du heute vor unserem Interview so gemacht hast? Und was steht noch so bei dir an? Magst du mal von einem typischen Tagesablauf bei dir berichten?

Mein Tag sieht vermutlich ganz ähnlich aus wie bei den meisten Menschen. Der einzige Unterschied ist der, dass ich meine Zeit völlig selbstbestimmt verwalten kann. Sprich, ich muss nicht morgens um 9 Uhr im Büro sein und dann bis 18 Uhr meine Zeit mehr oder weniger sinnvoll absitzen, sondern ich kann selbst entscheiden, was ich wann tue. Ich bin zum Beispiel echt kein Morgenmensch, weshalb ich den Vormittag oft entspannt angehe und beispielsweise den Wecker komplett abgeschafft habe – außer es steht natürlich ein Termin an.
Dass ich dann manchmal abends länger am Schreibtisch sitze, stört mich hingegen gar nicht. Ich liebe die Ruhe und diese besondere Atmosphäre am Abend und bin dann häufig am kreativsten.

effizienz mit spaß

Mir ist es einfach wichtig, dass ich effizient bin, aber dennoch den Spaß an meiner Arbeite nicht verliere. So sind meine Projekte zwar die festen Bausteine meines Tages, aber ich nehme mir drumherum eben auch Zeit für andere Dinge wie Kochen, Spaziergänge am Strand oder abends die spektakulären Sonnenuntergänge anzuschauen.

Als ich mit meiner Idee monZENzine angefangen habe, war es mir immer klar, dass ich unbedingt starke, erfolgreiche Frauen portraitieren möchte. Erfolgsgeschichten zu lesen, insbesondere wenn dabei die Lust und Freude an dem ArbeitsLeben im Vordergrund steht, machen Mut inspirieren auf vielfältige Weise.

„…ich nehme mir drumherum eben auch Zeit für andere Dinge wie Kochen, Spaziergänge am Strand oder abends die spektakulären Sonnenuntergänge anzuschauen.“


VEGAN, FAIR UND NACHHALTIG

Bei der Recherche musste ich nicht lange überlegen, denn ich kann mich noch gut erinnern, wie dein Blogazine „Veganliebe“ direkt nach der Veröffentlichung durch die Decke ging. Die Auswahl an veganen Produkten, die nicht nur schön präsentiert sind, sondern auch mit Liebe ausgewählt sind, machen nicht nur Veganern Lust zum Stöbern. Dabei wird bei der Auswahl nicht darauf geachtet, dass die Produkte vegan sind, sondern auch auf Nachhaltigkeit und Fairness wert gelegt.

Wie kamst du damals auf die Idee von Veganliebe?

Als ich mich vor sechs Jahren dazu entschlossen hatte, die vegane Ernährung auszuprobieren, war für mich schnell klar, dass Veganismus weit mehr ist als eine Ernährungsform. Meine Hauptmotivation damals war, dass ich die Tierquälerei in all ihren Facetten nicht weiter unterstützen wollte. Ich war schon immer ethisch motiviert und habe schnell gemerkt, dass Veganismus weiter geht. Für mich bedeutet vegan zu leben viel mehr als tierleidfrei zu essen. Ich habe angefangen, meinen Konsum in der Gesamtheit zu überdenken. Schnell waren dann auch alltägliche Bereiche wie Kosmetik und Bekleidung ein Thema.

KONSUM MIT GUTEM GEWISSEN

Zum damaligen Zeitpunkt und auch heute war es aber stets schwierig, Produkte zu finden, die ich wirklich mit gutem Gewissen kaufen kann. Daraus ist die Idee für Veganliebe dann entstanden. Ich dachte mir: Wenn ich schon mühevoll nach Marken und Produkten recherchiere, die vegan und möglichst ökologisch und sozialverträglich produzieren, dann sollen auch andere Menschen daran teilhaben. Im Prinzip ist das Magazin ein Protest gegen herkömmlichen, oft gewissenlosen Konsum.

Ich möchte inspirieren und zeigen, dass eine vegane Lebensweise keinen Verzicht bedeutet, sondern eine persönliche Bereicherung ist und sogar zum großen Teil die Welt verbessert. Wir haben als Konsumenten einfach eine unglaubliche Macht und können damit wirklich etwas verändern. Außerdem freue ich mich natürlich, besonders kleine und unkonventionelle Marken zu unterstützen und ihnen eine Plattform zu bieten.

Das Design und die Professionalität von deinem Blogazine sticht sofort ins Auge. Hast du dir gleich zu Beginn dafür Unterstützung mit ins Boot geholt oder hast du vorher schon Erfahrung in diesem Bereich gehabt? Wie sieht der Start eines solch großen Projekts aus?

Glücklicherweise bin ich schon lange im Design und Marketing unterwegs und hatte somit schon recht viel Know-how in dem Bereich. Ein eigenes Projekt zu starten war dennoch eine völlig neue Erfahrung für mich. Normalerweise bin ich eher diejenige, die im Hintergrund die Fäden zieht. Mit Veganliebe stand ich plötzlich selbst im Fokus. Spannend für mich war hier insbesondere, direkt in den Dialog mit meinen Lesern und auch Marken zu gehen, und eben auch immer sofort Reaktionen auf Beiträge und Themen zu erhalten.

Katja von Veganliebe

VEGANLIEBE – VOM BLOG ZUM MAGAZIN

Gestartet habe ich das Projekt damals als klassisches Blog. Inzwischen ist das Magazin zu einer Informationsplattform geworden und bietet neben persönlichen Insights auch jede Menge Informationen und Tipps zur veganen Lebensweise an sich. Ein weiteres Kernstück ist außerdem der Produktbereich, in dem ich ausgewählte Lieblingsstücke verschiedener Shops präsentiere. Auch hier war mir wichtig, den Usern ein Shoppingerlebnis zu ermöglichen, dass konventionellen Shops in nichts nachsteht.

Im Moment arbeitest du unter anderem als Freelancerin für Design und Marketing, hattest du vor „Veganliebe“ noch einen 9 to 5 Job im Anstellungverhältnis und kam deine Selbstständigkeit erst mit Veganliebe?

Ich glaube tatsächlich, dass man als Designer früher oder später immer irgendwie zumindest in der temporären Selbstständigkeit landet. Bei mir war das auch so. Nach meiner Ausbildung zur Mediengestalterin und während meines ersten festen Jobs ergaben sich einfach Anfragen von Bekannten, die Unterstützung im Design brauchten. Nachdem es dann nicht nur bei Einladungskarten oder Fotoretuschen blieb, sondern auch erste Logoanfragen, Flyergestaltungen und andere Dinge kamen, holte ich mir einen Gewerbeschein und legte neben meinem Hauptjob los.

DER GROSSSE SPRUNG

Wirklich ernst wurde es dann, als ich mich entschlossen hatte, ein Studium zu beginnen. Da die Frage der Finanzierung offen war, habe ich den Sprung gewagt, und einfach komplett auf die Selbstständigkeit gesetzt. Heute sehe ich das etwas kritisch, weil ich damals von meinem Nebenjob auf jeden Fall noch nicht genug Kunden hatte, um davon leben zu können.

Außerdem zog ich für das Studium in eine völlig fremde Stadt, in der ich komplett von Null startete und keinerlei Kontakte hatte. Möglichkeiten zur Remote-Arbeit gab es zwar damals theoretisch schon, praktisch bestanden aber viele Kunden eben doch noch auf die klassische Face-to-Face-Kommunikation. Zum damaligen Zeitpunkt war ich auf jeden Fall überzeugt davon, dass es funktionieren würde, und überraschenderweise ging der Plan auch auf.

ARBEITEN IM HÖRSAAL

Im Studium selbst lief das mit Selbstständigkeit dann erstaunlich gut. Dadurch, dass ich einen Medienstudiengang gewählt hatte und sowieso die meiste Zeit mit Laptop im Hörsaal saß, konnte ich zwischendurch an Projekten arbeiten und so beides parallel koordinieren. Veganliebe entstand übrigens auch in dieser Zeit als Side-Projekt. Trotzdem war die Doppelbelastung mit Studium und Selbstständigkeit natürlich enorm. Gerade in Prüfungszeiten wünschte ich mir 48-Stunden-Tage und auch innerhalb des Semesters gab es immer wieder stressige Zeiten, die mich wirklich auch an Grenzen brachten.

DER NEUSTART

Als ich den Abschluss in der Tasche hatte, wollte ich deshalb noch einmal etwas ganz Neues ausprobieren und entschied mich, als Konzepterin in einer Digitalagentur anzufangen. Obwohl die Projekte dort wirklich sehr spannend waren, ich für einen meiner absoluten Traumkunden arbeiten durfte und ich irre tolle Menschen kennengelernt habe, passte es irgendwie nicht.

Nach den ganzen teils turbulenten Jahren Selbstständigkeit war es zwar unfassbar beruhigend jeden Monat ein festes Gehalt auf dem Konto zu haben, gleichzeitig fehlte mir aber auch die Freiheit, die ich als Freelancer hatte. Nach einem halben Jahr kündigte ich und startete neu in Portugal durch.

 

Mein größter Stolz ist tatsächlich, das Leben erreicht zu haben, das ich jetzt führe

Katja von Veganliebe

Als ich dich für das Interview angefragt habe, sah ich, dass du im Moment in Portugal lebst. Sofort ist mein Kopfkino angegangen und ich träumte von einem kleinem Paradies, einem Platz im Schatten und einem Laptop, dass du überall an den schönsten Orten aufklappen kannst um von dort deiner Arbeit nachzugehen.

Katja, sei ehrlich: Ist da meine Phantasie mit mir durchgebrannt oder ist es wirklich ein bisschen so?

Tatsächlich entspricht mein Leben aktuell allem, wovon ich bisher nur geträumt habe. Als Freelancerin arbeite ich mit unglaublich tollen Menschen aus allen Flecken dieser Welt zusammen. Meine Tätigkeit erlaubt es mir zwar theoretisch, von überall aus tätig zu sein, trotzdem verbringe ich die meiste Zeit in meinem Homeoffice und sehe mich weniger als Digitalnomadin – zumindest aktuell.

Das hat vor allem auch praktische Gründe. So brauche ich mir zum Beispiel keine Sorgen um ein stabiles Internet machen, die Stromversorgung ist gewährleistet und gerade für Designjobs nutze ich zusätzlich einen großen Monitor, der am Strand oder im Café doch eher unhandlich wäre. Die Zeit in der Natur verbringe ich dann meist komplett offline, was mir tausendmal besser gefällt, als ständig mein Laptop mit mir herumschleppen zu müssen.

Ist es dir schwer gefallen, Deutschland zu verlassen und gibt es auch Dinge oder Momente in deinem Berufsleben, die im Ausland etwas mühsamer sind, die du vielleicht sogar vermisst?

Ich wollte schon immer im Ausland leben. Die ganzen Eindrücke, die Umwelt, andere Menschen, Sprachen und Kulturen finde ich irre inspirierend. Schon während meiner ersten Reise hier nach Portugal vor zwei Jahren fühlte ich eine unglaubliche Energie dieses Ortes und wusste insgeheim, dass es mich eines Tages hier hin ziehen würde. Dass es dann tatsächlich so schnell gehen würde, hat mich selbst ein wenig überrascht.

DIE GRÖSSTE HÜRDE

Beruflich war die größte Hürde dann aber eher, ein komplettes Remote-Business aufzubauen. Bis dato hatte ich schließlich vorwiegend lokale Kunden betreut, jetzt wollte ich Menschen weltweit akquirieren, die ich vielleicht niemals persönlich treffen würde. Erstaunlicherweise funktionierte das aber besser als gedacht, sodass ich inzwischen sogar schon Projekte abgelehnt habe, mit denen ich mich nicht zu 100 Prozent identifizieren konnte.

PORTUGAL – EIN TRAUMLAND?

Portugal selbst ist ansonsten in vielen Punkten identisch mit Deutschland. Die Gewerbeanmeldung hier läuft ähnlich unkompliziert. Bei Behördengängen empfiehlt es sich, möglichst mit einem Local zu den Ämtern zu gehen, um eventuelle Sprachbarrieren zu umschiffen. Das einzig wirklich Überraschende für mich war die Tatsache, dass hier das komplette Steuersystem bereits digitalisiert ist und man sich jede Menge Papierkram spart. Sicherlich etwas, von dem man als Selbstständiger in Deutschland nur träumen kann.

„Tatsächlich entspricht mein Leben aktuell allem, wovon ich bisher nur geträumt habe.“


 Insgesamt ist Portugal für mich ein wundervolles Land zum Leben und Arbeiten. Den Atlantik um sich zu haben, und die Natur hier zu erleben, ist der Wahnsinn. An Deutschland denke ich dann selten zurück und vermisse kaum etwas.

Was waren deine wichtigsten Learnings in den letzten fünf Jahren? Gibt es etwas, was du anders gemacht hättest?

Insgesamt bin ich froh über jede Erfahrung, die ich gemacht habe – sogar die schlechten.  Zu bereuen gibt es deshalb für mich nichts, außer vielleicht, dass ich gerne früher den Veganismus für mich entdeckt und den Sprung ins Ausland geschafft hätte.

 

 

Meine wichtigsten Learnings

Höre immer auf deine Intuition, denn sie leitet dich.
Sei gut zu dir selbst und achte auf dich.
Lebe minimalistisch und verabschiede dich von materiellen Dingen.
Halte dich fern von negativen Menschen und umgib dich mit positiven, inspirierenden Personen.
Verlasse deine Komfortzone und gehe an deine Grenzen.
Werde vegan.

 

Auf was bist du an dir besonders stolz?

Mein größter Stolz ist tatsächlich, das Leben erreicht zu haben, das ich jetzt führe. Ich wache jeden morgen an einem der schönsten Orte unserer Erde auf, arbeite mit unglaublich interessanten Menschen zusammen und werde für etwas bezahlt, für das ich brenne. Besser kann es kaum sein. Jackpot!

Wo siehst du dich in zehn Jahren? Hast du eine Mission?

Für mich ist die vegane Lebensweise der Schlüssel und auch die einzige Lösung für die Rettung unserer Erde und unserer Gesellschaft. Darum werde ich in den nächsten Jahren mit aller Kraft weiter dafür kämpfen, Menschen zum Umdenken zu bewegen. Gleichzeitig möchte ich noch mehr Menschen und Unternehmen mit meiner Arbeit als Designerin unterstützen und innovative Ideen und Produkte voranbringen. Persönlich sind auf jeden Fall noch jede Menge Reisen geplant, für dich ich in der Vergangenheit nie Zeit hatte.

Und ein großer Traum ist der Start in die Selbstversorgung. Ich finde es irre, Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten zu ernten und möchte in Zukunft unbedingt mal ausprobieren, wie weit man sich wirklich komplett unabhängig von der Gesellschaft selbst am Leben halten kann. Sicherlich eine spannende Erfahrung!

 

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