Der Traum von Freiheit: Ein Tiny House

Nessa Elessar in ihrem Tiny House
Nessa baut sich ein Haus.
Ein kleines Haus.
 
Ein schöner Traum: Ein nachhaltiges Leben im Tiny House

Es scheint, als gäbe es aktuell zwei Bewegungen: Die einen streben nach dem klassischen Traum: Kinder, Karriere und einem großzügiges Eigenheim.
Die anderen träumen vom Gegenteil: Freiheit und einem minimalistischen Lebensstil ohne viel Besitz und Verantwortung.

Das tolle an unserer Zeit ist ja, dass jeder seine Träume verwirklichen kann. Es gibt so wenige Grenzen und Barrieren, wie noch nie. Ob vom Bänker zum Hippie oder vom Tellerwäscher zum Millionär – hinter jedem Traum steckt eine spannende Geschichte.

NESSA NIMMT UNS MIT!

Nessa nimmt uns bei der Verwirklichung ihres Traums mit: Auf ihren Kanälen zeigt sie ihren Weg zu einem nachhaltigen, freien Leben.
Ein großer Faktor dabei ist der Bau ihres Tiny-House. Ein kleines Häuschen auf Rädern, welches sie von A-Z selbst und mit umweltfreundlichen Materialien errichtet hat. Regelmäßig zeigt sie dabei ihre Fortschritte und berichtet von ihren Erfahrungen rund um ein Thema, welches in Deutschland eher noch als innovativ und neu gilt.

Ich freue mich sehr, dass Nessa sich die Zeit genommen hat, ein bisschen was über ihr kleines Hausi und Tiny Houses im Allgemeinen zu erzählen.

Liebe Nessa, deinen Kanal habe ich gefunden, als ich völlig fasziniert vom Thema, nach Videos und Dokus zu „Tiny Houses“ gesucht habe. In Deutschland ist dies ja alles noch relatives Neuland, umso begeisterter war ich, als dich und deinen Kanal gefunden hatte. Du nimmst uns mit auf die Reise, von der Planung bis zur Fertigstellung und zeigst, was so alles hinter dem Traum „Tiny House“ steckt: Viel Zeit, Arbeit – aber so scheint es – auch eine Menge Freude.

Ein Leben rund um das Tiny House

Wie geht es dir? 

Mir geht es im Moment sehr gut. Die Bauphase war und ist manchmal stressig und gerade vor dem Tiny House Festival in Karlsruhe war einiges zu erledigen, aber es ist wieder etwas Ruhe eingekehrt und ich freue mich auf die finalen Schritte und natürlich auf den Einzug, der in ein paar Monaten ansteht.

Seit wann spielt das Projekt „Tiny House“ eine Rolle in deinem Leben?Ich stieß vorletztes Jahr irgendwann zufällig auf die Firma Wohnwagon in Österreich, die nachhaltige und hochwertige Wägen bauen. Ich fand mich in dem Konzept sofort wieder, hatte aber zu der Zeit weder das Geld, um mir einen zu kaufen, noch haben die Lebensumstände gepasst. Letztes Frühjahr kam ich dann, als ich auf der Suche nach einer Wohnung war, wieder darauf zurück. Über Wohnwagon stieß ich auf die Tiny Houses in den USA und Neuseeland und ich sah die Chance, dass ich das Ganze doch für mich umsetzen kann. Und jetzt, ein Jahr später, ist das Haus schon fast fertig. Es ging alles sehr schnell.

Wie kamst du auf den Gedanken? Was gab dir die Inspiration?
Hattest du vorher schon einen minimalistischen Lebensstil oder wolltest du den bewussten Bruch und was ganz Neues erleben?

Mit Nachhaltigkeit habe ich mich schon länger befasst. Ich ernähre mich pflanzlich und kaufe, sofern möglich, nur ökologisch erzeugte Lebensmittel ein. Mein Kleiderschrank besteht fast ausschließlich aus Second-Hand-Kleidung – und er ist in den letzten Jahren immer leerer geworden. Besitz hat sich für mich zunehmend zu etwas entwickelt, was mich belastet und was ich soweit wie möglich reduzieren will. Es ist verrückt, wie viel Platz in unserem Wohnraum nur aus Stauraum für Dinge besteht! Letztes Jahr war ich an einem Punkt, da alles, was ich besitze, in einen Raum gepasst hat. Da wusste ich, dass ich für das Tiny House bereit bin.

Die ersten Schritte

Was war der allererste Schritt? Hast du dir erst Gedanken gemacht WO dein Hausi stehen soll oder WIE es aussehen soll?

Am Anfang stand erst einmal die Frage, ob das Tiny House überhaupt das Richtige ist. Man lässt sich schnell inspirieren von YouTube-Touren durch kleine Häuschen und der Idee, grundsätzlich nicht an einen Ort gebunden zu sein. Damit einher gehen aber einige Faktoren, die man für sich zunächst abklären sollte. Passt das Leben auf kleinem Raum zu meiner Arbeit? Ich arbeite beispielsweise viel von zuhause, da ich zwei YouTube-Kanäle führe und manchmal auch als freie Schreiberin tätig bin. Mein Häuschen muss also Platz bieten für ein Büro, in dem ich komfortabel an zwei Bildschirmen und mit Mikrofon und Lichtanlage arbeiten kann. Hier sollte man keine Kompromisse machen, sonst wird man auf lange Sicht unzufrieden.

Auch andere Punkte musste ich vorher klären: Wie sieht es rechtlich aus? Wie baut man so etwas überhaupt? Ich hatte glücklicherweise nach etwas Überzeugungsarbeit die Unterstützung meiner Eltern, die mir zusicherten, den Hof als vorläufigen Stellplatz nutzen zu können, solange ich dafür noch keinen festen Ort habe. Es ergab sich dann, dass ich den Rohbau auf einem angemieteten Werkstattplatz bei Tiny House Rheinau mit meinen Eltern zusammen baute, das war ein Glücksgriff und hat vieles erleichtert. Entsprechend konnte ich auch deutlich schneller mit dem Bau beginnen als ursprünglich gedacht.

 Freiheit durch Reduzierung

Im Spaß sage ich manchmal, dass ich auch in einem Tiny Home lebe, da ich zusammen mit meinem Freund eine 50qm Wohnung teile, in der wir beide Wohnen UND Arbeiten… Quasi die Light-Variante, denn da der meiste Platz für unsere Arbeitsplätze eingenommen wird, müssen wir uns mit unseren privaten Gegenständen und Wohnraum schon ein wenig einschränken. Trotzdem sind das ja viele Quadratmeter mehr als bei einem richtigen Mini-Häuschen, bei dem auf ca. 15 qm Schlaf- & Wohnzimmer, sowie Küche und Bad ihren Platz finden müssen.
Ich schätze diese reduzierte Wohnform aber sehr, da sie viele Freiheiten lässt. Im Gegensatz zu den meisten Freunden in meinen Alter, die schon langsam nach Häusern schauen, um genug Platz für Kind und Kegel zu haben, genieße ich den großen Benefit einer kleinen Wohnung: Niedrige Kosten bei Miete, Nebenkosten und Energieverbrauch!

Das ist definitiv ein großer Faktor. Ein Tiny House ist, wenn es auf Rädern steht, aus Gründen des Gewichts selten so gut gedämmt wie ein modernes Mehrfamilienhaus, aber da der Raum so klein ist, lässt er sich auch schnell aufheizen.

Und: Wenig Platz bedeutet auch, wenig unnötigen Besitz anzuhäufen.

Deine Zuschauer nimmst du beim Bauprozess mit und zeigst jeden Schritt. Dabei fällt auf, dass du extrem viel selbst machst und auch im Vorfeld planst. Hast du Vorkenntnisse oder schon immer gerne gewerkelt oder ist das für dich alles Neuland?

Handwerklich war ich nicht ausgebildet, aber ich bin in einer Familie aufgewachsen, für die das Selbstmachen eine Selbstverständlichkeit ist. Es gibt wenig, was hier nicht eigenhändig repariert oder gebaut wird, von der Garage über den Schwimmteich bis zum restaurierten Auto. Ich habe mich früher für manche dieser Bereiche nur am Rande interessiert, kam aber im Zuge meiner Recherchen zum Tiny House darauf, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, mich insgesamt etwas besser einzuarbeiten. Die Rohbau-Phase war sehr intensiv; zwei Monate lang habe ich täglich acht Stunden mit meinen Eltern geschraubt, gesägt, geschliffen, gestrichen. Seitdem bin ich in vielen Arbeiten routiniert und kann einiges auch alleine erledigen. Das war auch eines der Ziele für dieses Projekt; dass ich handwerklich selbständig werde. Wie erwartet traue ich mir inzwischen ganz andere Dinge zu als zuvor, und das Interesse am am Werkeln ist nur noch gewachsen.

Tiny House von außen
 
Zwischen Akkuschrauber und Schnittpult

Siehst du die Arbeiten an deinem Häuschen eher als Ausgleich zu deiner sonstigen Arbeit oder war es eher hart, jede freie Minute auf einer Baustelle zu verbringen?

Ich habe in den letzten Jahren mehr und mehr begriffen, dass die Schreibtischarbeit, für die ich mein Leben lang schon brannte – schreiben und Videos produzieren, zum Beispiel – auf Dauer nicht ausreicht, um ein ausgeglichenes und gesundes Leben zu führen. Es fiel mir allerdings früher schwer, etwas zu finden, was mich abseits des Schreibtisches länger gefesselt hat. Das ist jetzt anders. Ich würde auch nicht mehr von einem Ausgleich sprechen, viel mehr genieße ich inzwischen beides zu gleichen Teilen – das Hantieren mit dem Akkuschrauber und das Klicken am Schnittpult.

Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit spielt bei deinem Hausi eine große Rolle. Waren diese Aspekte auch Gründe für die Entscheidung? Wie schwer war es, ein Tiny House mit möglichst nachhaltigen Materialien zu konstruieren? Sicher wäre es mit 08/15 Material aus dem Baumarkt schneller und billiger gewesen – oder?

In den ersten Videos, die ich zu Tiny Houses sah, ging es tatsächlich viel um Nachhaltigkeit, und das hatte mir ja schon bei Wohnwagon so imponiert. Ich hatte in der Planungsphase und zu Beginn des Bauprozesses entsprechend hehre Ziele, die sich rückblickend nicht alle so umsetzen ließen, aber ich habe zumindest, wo es möglich war, ökologische Materialien verwendet. Mein Tiny House besteht aus einem Holzständerwerk und wir haben auch ansonsten hauptsächlich Holz verbaut – wo möglich in der ursprünglicheren Form, also beispielsweise nicht als Spanplatten. Da mein Tiny House auf ein maximales Gesamtgewicht von dreieinhalb Tonnen konzipiert ist und mobil sein soll, musste ich in manchen Bereichen bei der Materialauswahl Abstriche machen. Ich bin aber insgesamt sehr zufrieden und freue mich vor allem, dass ich im Innenbereich einige Second-Hand-Möbel verwenden kann, vom Teppich im Loft bis zum Schrank im Badezimmer. Man merkt, wenn man sich drinnen aufhält, dass ein anderes Raumklima herrscht als beispielsweise in einem Wohnwagen aus Kunststoff und Metall. Ich bin mit meinen vielen Holzoberflächen sehr glücklich.

Sehr viel günstiger wäre es mit anderen Materialien auch nicht geworden, denke ich. Das teuerste am Haus sind die Installationen – Gas-Wasser und Elektro –, und hier konnten wir nicht sparen, da wir diese Arbeiten aus Sicherheitsgründen den Experten überlassen haben.

Die verschiedenen Varianten des Tiny House

Beim Tiny House gibt es ja grob gesagt zwei Varianten: Das fest installierte Haus und das Haus auf Rädern, welches auch transportiert werden kann. Dabei gibt es sicher bei jeder Variante Vor- und Nachteile, denn in Deutschland muss wahrscheinlich auch für ein Tiny House extrem viel Bürokratie überwunden werden…. Soweit ich informiert bin, hat da sowohl das Bauamt, als auch (bei der mobilen Variante) der TÜV ein Wörtchen mitzureden…

Leider ist es daher auch so, dass nicht jeder Ort als Stellplatz für ein Tiny House geeignet ist… Ich persönlich habe mir immer eine Streuobstwiese mitten in der Natur vorgestellt – ganz so einfach scheint das aber nicht zu sein…Nicht mal jeder Campingplatz (abhängig auch von den Bundesländern) erlaubt das Abstellen von Tiny-Houses, obwohl sie in ihrer Abmessung starke Ähnlichkeit mit größeren Wohnmobilen haben.

Rechtlich gesehen entscheidet die Nutzungsform darüber, ob das Tiny House nun ein Anhänger ist (meines ist beispielsweise als Wohnwagon angemeldet) oder ob es zum Wohngebäude wird. Sobald ich darin wohne, ist es Letzteres, und dann gilt das Baurecht. Was das alles mit sich bringt, lässt sich inzwischen in einem sehr guten Thread im Tiny House Forum online nachlesen.

Viele schreckt diese rechtliche Seite ab, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es absolut machbar ist – und dass die Gesetze und Verordnungen in den meisten Fällen sehr sinnvoll sind.

Ich persönlich bin froh, dass ein selbst umgebauter Anhänger erst vom TÜV abgenommen werden muss, bevor er auf die Straße darf; so werden viele Unfälle verhindert. Wenn man sich hier unsicher fühlt, muss man für sein Projekt einfach ein bisschen mehr Vorlaufzeit einplanen und sich in Ruhe informieren. Ich wusste bis vor einem Jahr von all diesen Dingen auch nichts; inzwischen könnte ich vieles im Schlaf aufsagen. Entscheidend ist, die Sache gewissenhaft anzugehen.

Reisen mit dem Tiny House – geht das?

Du hast dich bei deinem Hausi für die mobile Variante entschieden – hast du vor mit deinem Haus zu „reisen“? Also verschiedene Orte zu bewohnen? Oder gibt es einen Traum-Ort, den du dir schon in den ersten Momenten immer vorgestellt hast? Und wenn ja, gäbe es die offizielle Erlaubnis dort mit deinem Hausi zu stehen?

Mein Häuschen ist mit seinen neun Metern nicht dafür konzipiert, regelmäßig bewegt zu werden. Zwar ist der Transport absolut machbar und man bricht nach einer Gewöhnung auch nicht mehr an jeder Kreuzung in Schweiß aus, während man auf dem Beifahrersitz hockt, aber es ist nichts, was man ständig möchte. Ich will mir mit der Variante mit Rädern einfach die Option offen halten, in ein paar Jahren ohne größeren Aufwand umzuziehen. Man hätte das Haus auch als Auflieger bauen können, sodass es vom Anhänger abnehmbar ist, allerdings verliert man dabei in der Regel an Raumhöhe; so niedrig wie die Tiny-House-Trailer, auf denen ich gebaut habe, sind höchstens manche Tieflader. Mir war aber wichtig, ein Loft zu haben, also bin ich bei meinem festen Aufbau geblieben. Das muss letztlich jeder für sich entscheiden.

Für mich kommt als fester Standort Verschiedenes infrage. Ich kann mir vorstellen, mit mehreren Menschen gemeinsam ein Grundstück zu bewohnen, entweder als Tiny-House-Gemeinschaft oder mit Menschen, die ein normales Haus haben und einen sehr großen Garten. Ich wäre aber auch mit einem eigenen Grundstück (zur Pacht) in einer normalen Siedlung zufrieden, hier habe ich schon einige Ideen im Umkreis gesammelt. Ich schaue einfach vor Ort – falls sich so nichts ergibt, werde ich auch eine Anzeige in die Zeitung setzen. Wichtig ist einfach, dass man sich rechtlich absichert und den ganz offiziellen Weg geht. Ich bin da in meinem Fall zuversichtlich und werde natürlich berichten, sobald alles in trockenen Tüchern ist.

In Deutschland noch Neuland

Hattest du das Gefühl, dass du bei den Zuständigen Ämtern eher auf Begeisterung oder Ablehnung gestoßen bist? Wurdest du unterstützt oder war es eher ein harter Kampf? 

Da das Thema noch vergleichsweise neu ist, wissen viele Ämter noch nicht Bescheid. Wichtig ist, sich im Vorhinein zu informieren, wer welche Befugnisse hat. Ich selbst kann als Privatperson keinen Bauantrag stellen, das muss, je nach Bundesland, zum Beispiel ein Architekt tun. Wenn ich das nicht weiß, ohne offizielle Unterlagen zum Bauamt marschiere und von einem fahrbaren Holzhaus erzähle, wird das wahrscheinlich keinen guten Eindruck machen. Viele Menschen interessieren sich für Tiny Houses, weil sie Geld sparen wollen, allerdings sollte man nicht am falschen Ende sparen – lieber den Architekten bezahlen und dafür eine legale Möglichkeit finden, das Tiny House abzustellen, als in rechtlicher Unsicherheit zu leben und vielleicht sogar dafür zu sorgen, dass Tiny Houses bei den Ämtern negativ assoziiert werden. Wir, die wir aktuell bauen und einen Platz suchen, sind hier noch die Pioniere, da ist Fingerspitzengefühl gefragt.

In der Architektur von „Immobilien“ (kleines Wortspiel am Rande) geht man heutzutage von einer Generation aus, wenn es darum geht, wie lange ein Gebäude genutzt wird. Eine extrem kurze Zeitspanne, die zum Glück in der Realität oft auch weit überlebt wird. Wie siehst das beim Tiny House aus? Es ist ja nicht wirklich mit einem Wohnmobil zu vergleichen, welches mit der Zeit enorm an Wert verliert, sondern eher mit einem massiven Holzhäuschen. Gibt es Prognosen, wie lange solch ein Häuschen „leben“ kann – wenn es sorgfältig und professionell konstruiert wurde? 

Wie lange ein mobiles Häuschen überlebt, da gehen die Schätzung weit auseinander. Entscheidend ist, wie es aufgebaut ist, wie langlebig also die Materialien sind und wie gut man sie pflegt. Ich hoffe natürlich, dass mein Häuschen so lange lebt wie ich – das Schöne ist, dass idealerweise alle Teile austauschbar sind. Wenn die Fassade irgendwann nicht mehr gut ist, kann ich sie abschrauben und ersetzen, das Gleiche gilt für die Dämmung, da hier ja alles Trockenbau ist. Auch in normalen Häusern muss nach einer Weile renoviert oder saniert werden. Das ist etwas ganz Normales. Solange der Holzrahmen, der ja rundherum geschützt ist, gut hält, ist alles in Ordnung.

 
Ein ganzes Leben im Tiny House

Hast du vor viele Jahre in deinem Häuschen zu verbringen oder hast du bereits während des Baus an eine gute Wiederverkaufbarkeit geachtet? Könntest du dir auch vorstellen zu zweit oder mit einer kleinen Familie in einem Tiny House zu leben?

Da wir bei einem Tiny House eine sehr geringe Grundfläche haben, ist die Raumaufteilung und das fest verbaute Mobiliar natürlich stark auf mich zugeschnitten. Es wäre aber natürlich möglich, dass auch jemand anderem die Gestaltung zusagt – ich täte mich allerdings aus aktueller Sicht sehr schwer damit, den selbst gestalteten Wohnraum herzugeben, nach all der Arbeit, die da drinsteckt. Da müsste der Anreiz schon sehr groß sein. Konkrete Pläne, wie lange ich in meinem Haus wohnen möchte, habe ich keine. Ich plane im Allgemeinen nicht so weit voraus, weil die Erfahrung zeigt, dass sich Wünsche und Bedürfnisse stark verändern können.

Minimalismus scheint allerdings etwas zu sein, was mich langfristig begleitet, insofern ist es durchaus möglich, dass ich sehr, sehr lange in Hausi wohnen werde.

Dann aber wahrscheinlich weiterhin allein – für mehrere Personen ist mir der Raum zu klein, da würden mir Rückzugsmöglichkeiten fehlen. Ich möchte keine Kinder und sehe auch in Partnerschaften Vorteile in getrennten Räumlichkeiten, insofern sollte meinem langfristigen Wohnglück nichts im Wege stehen.

Wo siehst du dich in 10 Jahren? Hast du eine Mission, die es noch zu erledigen gilt?

Wie gesagt, ich plane nicht so weit voraus. Ziele und Wünsche habe ich natürlich trotzdem, und eines der wichtigsten Ziele ist eine noch stärkere Unabhängigkeit. Ich bin im Moment noch Studentin, was meine Selbständigkeit im beruflichen Sinne vereinfacht; ich will in den nächsten Jahren darauf hinarbeiten, dass ich auch nach dem Studium mit dem Geld auskomme, was ich durch meine Selbständigkeit und projektbezogene Jobs verdiene. Ein kleiner Traum für die Zukunft ist ein Elektro-Van, den ich zu einem Camper umbaue und damit phasenweise herumreise, während mein Tiny House mein dauerhaftes Zuhause ist. Das scheint noch in weiter Ferne zu liegen, aber wenn mein Tiny-House-Projekt eines gezeigt hat, dann dass sich solche Pläne schneller umsetzen lassen, als man denkt.

Wer nun Lust auf mehr rund ums „kleine Häuschen“ bekommen hat, findet auf ihrem Youtube-Kanal* die wohl besten und ausführlichsten Infos im deutschsprachigen Raum. Aber auch für DIY Fans und Freunde eines nachhaltigen Lebensstils kommen bei Nessa auf ihre Kosten. Reinschauen auch auf ihrem Instagram-Profil* lohnt sich also!

 

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