Belastete Lebensmittel: WO du WAS kaufen solltest

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Nicht jedes Obst und Gemüse ist ein Pluspunkt auf deinem Gesundheits- und Karma-Konto – es gibt aber ein paar einfache Regeln, wann du was kaufen solltest. Und bei welchen Sorten der Gang zum teureren Biomarkt auf jeden Fall eine gute Investition ist: Ein kleiner Einkaufsführer für Obst und Gemüse um belastete Lebensmittel möglichst zu umgehen.

Bio, Regional, Saisonal oder Konventionell?

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Grünzeug ist gesund und lecker. Das die bunten Leckereien aber durch Pestizide und unfaire Erntebedingungen doch gar nicht mehr so uneingeschränkt positiv sind, zeigt zuletzt die ARD-Doku „Europas dreckige Ernte“.
Auch in Europa produziertes Obst und Gemüse kann unter Bedingungen aufgezogen und geerntet sein, die du eher in einem Dritte-Welt-Land vermuten würdest. Eigentlich gutes Bio-Gemüse wird – wenn der Preisdruck durch die deutschen Supermärkte zu hoch wird – den Mitarbeitern zum Verhängnis.

Hauptsache billig?

Es geht um den billigsten Preis, der vielleicht auch erklärt, weshalb die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Lebensmittelläden so hoch sind. Konventionell war schon immer am günstigsten, Regional und Saisonal einzukaufen ist oft auch ein guter Tipp zum sparen… Aber das Bio nicht gleich Bio ist, scheint ganz logisch, wenn die Preise beim Discounter oft halb so teuer sind, wie im Biomarkt.

Gesunde Ernährung ohne finanziellen Ruin

Schon vor einigen Monaten habe ich mich mit dem Thema befasst, wie man sich so gesund wie möglich ernährt, aber gleichzeitig nicht sein komplettes Geld für Lebensmittel raushauen muss. Dabei habe ich mir die Frage gestellt, welche Punkte mir bei dem Thema am wichtigsten sind, dies ist total individuell und kommt natürlich auch auf den Ernährungsstil an.

Es kommt auf deinen Ernhärungsstil an

Ich ernähre mich nicht vegan, esse aber keinerlei Milchprodukte. Auf mein Frühstücksei möchte ich nicht immer verzichten, dafür aber unbedingt weniger Fleisch essen. Fisch ist köstlich, aber sollte genauso respektvoll betrachtet werden, wie jedes andere Tier. Obst und Gemüse hat schon immer zu meinem Speiseplan gehört, aber so richtig sicher war ich mir nie ob es jetzt immer Bio sein muss oder ob man auch mal zum konventionellen Anbau greifen darf.

belastete lebensmittel enttarnt:

Ich habe für mich zwei Listen gemacht und darin „gute“ und eher belastete Lebensmittel zusammengetragen. Natürlich habe ich mich bei der Auswahl der Lebensmittel verschiedener Quellen bedient, gleichzeitig aber nur die für mich relevanten Nahrungsmittel herausgegriffen.

  • Unbedingt nur noch Bio kaufen – damit meine ich strenge Biosiegel wie Demeter
  • Muss nicht unbedingt Bio sein – Regional wäre aber schön

Fangen wir mit der Kategorie an, die mir am wichtigsten ist, da diese nicht nur mich und mein Wohlbefinden tangiert, sondern auch darüber entscheidet, wie mit anderen Lebewesen umgegangen wird. Hier lohnt es sich besonders auf gute Produkte zu achten, denn wer sich nicht nur pflanzlich ernährt, der sollte doch auch irgendwie darauf achten, dass es zu den bestmöglichen Rahmenbedingungen geschieht.

Stadt oder Land

Wer in der Stadt lebt, hat oft nicht die besten Chancen den Bauern zu kennen, der Eier, Fleisch und Milch verkauft. Hat man aber die Möglichkeit einen „Stamm-Bauern“ auszusuchen, würde ich auf jeden Fall darauf achten, dass es den Tieren wirklich gut geht. Oft haben wirklich verantwortungsvoll arbeitende Betriebe (noch) kein Biosiegel, können aber so gut wie alle Kriterien erfüllen oder haben einen besonders schönen Umgang mit ihren Tieren und Produkten. Diese Varianten würde ich immer bevorzugen.

Dann gibt es natürlich noch die sogenannten Biokisten, welche von Höfen aus der Region zusammengestellt und vor die Tür geliefert werden. Eine tolle Idee für alle, die keine Zeit oder Lust haben, auf den Markt zu gehen. Oder es ist so wie in meiner Stadt, dass es auf dem Markt zu wenig oder keine Bioware gibt.

Das Lebensmittel besser schmecken wenn sie Saison haben, sollte ein ausreichender Genuss-Anreiz sein, um dies bei jedem Einkauf mit zu beachten.

Bei diesen Lebensmitteln kommt es drauf an!

TIERISCHE PRODUKTE*
  • Eier
  • Milch
  • Joghurt, Käse, Quark, Butter
  • Fleisch
  • Geflügel
  • Fisch

Wer schon von der Belastung mit Medikamenten, wie Antibiotika, gehört hat, den wird es nicht wundern, dass ich alle tierischen Produkte auf die Liste gesetzt habe. Wie oft gibt es auch „Skandale“ um Eier – die richtig guten Bio-Eier sind davon bis jetzt so gut wie nie betroffen gewesen.
Aber auch bei Fisch kommt es drauf an: Wähle hier entweder eine biologische Zucht oder achte unbedingt auf schonende Methoden beim Fischen (kein Schleppnetz etc.).

OBST & GEMÜSE*
  • Paprika
  • Kirschen
  • Birnen
  • Salat
  • Gurken
  • Tomaten
  • Äpfel
  • Kartoffeln
  • Spinat
  • Erdbeeren
  • Kürbis
  • Broccoli
  • Trauben

Diese Liste beinhaltet die Sorten, welche normalerweise die höchste Belastung mit Pestiziden aufweisen. Dies kann zum Beispiel an der dünnen Schale liegen oder an der großen Oberfläche.

SONSTIGE LEBENSMITTEL*
  • Brot
  • Nudeln
  • Mehl
  • Sojaprodukte

Grundnahrungsmittel wie Nudeln und Brot nehmen wir fast tagtäglich zu uns. Besonders bei Brot kommt es auch extrem auf die Herstellungsweise an, denn industriell gefertigtes Brot ist wesentlich schlechter verträglich, als ein Brot, welches Zeit hatte richtig gut zu werden.

Bei diesen Lebensmitteln kannst du auch ein Auge zudrücken
– oder Regional/Saisonal kaufen

Manchmal hat man die Qual der Wahl zwischen Regional, Saisonal und Bio – alles ist auf seine Weise wichtig und nicht wirklich vergleichbar. Es gibt aber einige Lebensmittel, bei denen ist der biologische Anbau nicht ganz so relevant, beispielsweise wegen ihrer dicken Schale oder weil man sie sowieso schälen muss. Hier lohnt es sich dann umso mehr in Regionalität zu investieren oder darauf zu achten, dass die Bedingungen bei Aufzucht und Ernte möglichst fair waren.

Ist dein Geldbeutel eher klein und gibt eine solche Strenge beim Einkauf nicht her, kannst du diese Produkte auch preisbewusst einkaufen.

OBST UND GEMÜSE*
  • Avocado
  • Ananas
  • Mais
  • Weißkraut
  • Spargel
  • Mango
  • Aubergine
  • Kiwi
  • Wassermelone
  • Pilze
  • Süßkartoffel
  • Zwiebel
  • Knoblauch
  • Bananen
  • Orangen

Wie immer gilt: Alles kann, nichts muss! Es macht schon einen Unterschied, wenn du nur eine Sache probeweise mal auf dem Markt statt im Discounter kaufst. Oder nur die Milch in Zukunft lieber aus dem Bio-Markt mitnimmst.

Für den nächsten Einkauf habe ich noch eine kleine Gedankenstütze in Form eines Einkaufsplaners, wenn du möchtest kannst du ihn dir kostenlos herunterladen und ausdrucken. Ich habe zwei Varianten – eine farbenfrohe und eine etwas reduziertere, suche dir deine liebste aus.

Einkaufsplaner monZENzine
Einkaufsplaner PDF

*  Diese Listen habe ich mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit dieser Angaben kann ich aber nicht garantieren. Ebenso wurde die Auswahl der Lebensmittel von mir persönlich getroffen, es gibt für jede Liste sicher noch Ergänzungen.

Photo: Grafik aus dem kleinraumatelier

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